Umstellung auf Bio Weine

Vor etwas über drei Jahren übernahm Markus Stamm WeinSTAMM von seinen Eltern. Seither verwaltet er das Unternehmen nicht nur, sondern entwickelt es auch kontinuierlich weiter. Nun vollzieht WeinSTAMM die Umstellung auf Bio-Weine. Was das für die Kunden und das Team bedeutet, lesen Sie im folgenden Interview mit dem Geschäftsführer.

 

Markus, wie verlief die diesjährige Weinsaison?

Die diesjährige Weinsaison war äusserst zufriedenstellend. Trotz immer wieder auftretender Pilzspuren konnten wir gesundes Laub und gesunde Trauben verzeichnen. Der frühe Frühling begann vielversprechend und die Monate Juli und August brachten ausreichend Gewitter, aber kaum Hagel. Wir blicken motiviert auf den Herbst und freuen uns auf eine erfolgreiche Ernte.

 

Ihr stellt eure Produktion auf Bio-Weine um. Was bedeutet das für die Kundinnen und Kunden?

Die Einhaltung der Bio Suisse Richtlinien erlaubt es, unsere Weine zu perfektionieren. Die Palette erweitert sich um neue Traubensorten für Kunden, die gut produzierten Wein schätzen. Ansonsten betrifft die Umstellung auf Bio-Weine unsere Kundinnen und Kunden nur minimal. Unser Ziel bleibt es, die Qualität von WeinSTAMM zu bewahren und zu verbessern.

Die Bio-Weine können etwas teurer werden aufgrund der anspruchsvolleren Anbaumethoden, aber mit höherem Preis kommt auch höherer Qualität mit sich. Die gesteigerte Sorgfalt und Nachhaltigkeit des Bio-Anbaus erhöhen den Wert unserer Weine.

 

Verändert sich der Bio-Wein vom Geschmack oder der Qualität her?

Das Produzieren von Weinen unter dem Bio Suisse Label ist anspruchsvoll, denn wir wollen unter dem Reglement auf die gleiche Weinqualität kommen wie im konventionellen Betrieb.

 

Was waren die Hauptgründe für die Entscheidung auf Bio-Weine umzusteigen?

Die Umstellung im Weinkeller stellte für uns keine grosse Herausforderung dar, da viele der Vorgaben von Bio Suisse bereits in unseren Prozessen integriert waren. Das war einer der Hauptgründe für unseren Schritt in Richtung Bio. Ausserdem war es uns wichtig, Vorreiter bei der Umstellung auf Bio zu sein. Ein weiterer zentraler Grund ist die Umwelt: Durch den Anbau von Biotrauben können wir unseren Boden durch biologische Produktion schonen.

 

Welche besonderen Herausforderungen gab es während der Umstellung auf Bio Weine?

Die Einführung einer neuen Methode der Weinproduktion bringt auch Herausforderungen mit sich. Im Anbauprozess hat sich für uns einiges verändert – unsere Mitarbeitenden müssen nun anders mit den Pflanzen umgehen. Wir sehen mehr Gras, mehr Nützlinge und blühende Blumen. Die Arbeiten im Rebberg gestaltet sich aufgrund des oft hohen Grases etwas aufwändiger. Insgesamt war das eine Anpassung für unseren Betrieb, aber glücklicherweise haben wir jede Herausforderung ohne grössere Probleme bewältigen können.

 

Bekommen die Weine neu ein Biosiegel?

Neu erhalten wir für unsere Weine das «Bio Suisse»-Label. Jährlich unterziehen wir uns einer Zertifizierung unseres Betriebs. Eine externe Zertifizierungsstelle inspiziert unseren gesamten Ablauf – von der Produktion über den Weinberg bis zur Weinherstellungseinrichtung – und überprüft unsere Dokumentationen. Auf diese Weise gewährleisten wir, dass unsere Bio-Weine das Label zu Recht tragen.

 

Bis wann ist die Umstellung abgeschlossen?

Da der Wein normalerweise etwa ein bis zwei Jahre im Weinkeller reift, ehe er die Konsumentinnen und Konsumenten erreicht, wird die Umstellung ohnehin nicht über Nacht geschehen können. Es wird also sicherlich noch ein paar Jahre dauern, bis die Umstellung auf Bio abgeschlossen ist.