Eine Weindegustation muss nicht zwingend bei einem Winzer stattfinden. Die eigenen vier Wände bieten die ideale Location, um Freunde und Familie einzuladen und in gemütlicher Atmosphäre neue Weine zu probieren und sich auszutauschen. Simone Danzeisen-Fuchs ist gelernte Weinfachfrau und erklärt, wie die Weinverkostung zuhause gelingt.

 

Vor der Degustation

Eine Degustation soll Freude machen und Genuss bereiten. Dafür ist es wichtig, dass Sie und Ihre Gäste innerlich bereit sind und Lust zum Wein trinken haben. Achten Sie darauf, dass Sie etwas gegessen haben – nicht zu viel und nicht zu wenig, denn ein voller Magen wird meist von Müdigkeit begleitet und bei einem leeren wird Ihnen der Alkohol zu schaffen machen.

 

Die Weine

Die Anzahl und Auswahl der Weine sind ebenfalls zentrale Punkte einer Degustation. Für den Anfang empfehlen wir, nicht mehr als fünf Weine in die Verkostung aufzunehmen. Anschliessend kommt es auf die Reihenfolge an. Damit jeder Wein gleich gut zur Geltung kommt, werden die Weine grundsätzlich von Weiss zu Rot, von jungen zu älteren Jahrgängen, von trocken zu süssen und von leichten zu schweren Weinen getrunken.

 

Das richtige Glas

Für eine richtige Verkostung brauchen Sie auch die richtigen Gläser. Um den Wein und dessen Farbe gut erkennen zu können, sollten Sie deshalb zu farblosen und unbedruckten Gläsern greifen. Ausserdem ist es wichtig, dass sich das Glas zur Öffnung hin verengt, sodass die Aromen zentriert sind und mit der Nase besser wahrgenommen werden.

 

Die Verkostung

Die eigentliche Degustation erfolgt in drei Teilen: Auge, Nase und Mund. In einem ersten Schritt werden die Farbe und Klarheit des Weines mit den Augen beurteilt.

Mit der Nase können Sie anschliessend versuchen, die Aromen zu erriechen. Dafür wird die Nase dicht über die Öffnung des ungeschwenkten Glases gehalten. Welche Aromen riechen Sie? Falls Sie Schwierigkeiten haben, die einzelnen Gerüche zuzuordnen, können Sie ein Weinaromarad zur Hilfe ziehen. Dieses gibt Ihnen eine bildliche Darstellung der verschiedenen Aromen eines Weins und eignet sich daher bestens als Begleiter für Ihre Weindegustation.

Schliesslich steht das Probieren des Weins an. Nehmen Sie einen Schluck und lassen Sie ihn von der Zungenspitze her über die ganze Zunge fliessen, um möglichst viel wahrzunehmen. Beurteilen Sie für sich, welche gerochenen Aromen Sie auch geschmeckt haben und ob der Wein harmonisch wirkt. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch, denn das Empfinden jedes Menschen ist anders. Besonders spannend ist deshalb auch der Austausch mit anderen Weinliebhabenden.

Wein degustieren ist Übungssache und beruht auf Erfahrungswerten. Betrachten Sie jeden Wein als ein besonderes Produkt, in das die Winzer und Kellermeister viel Herz investiert haben. Und auch wenn Ihnen ein Wein beim ersten Mal nicht schmeckt – manchmal ist es wichtig, den Weinen eine zweite oder dritte Chance zu geben.

Sie tun sich schwer im Benennen der Eindrücke? Dann besuchen Sie unsere Degustationsschulung und tauchen Sie mit uns in die vielseitige Welt der Wein ein! Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne telefonisch oder per Mail zur Verfügung.